03. Januar 2022
Thema des Monats: Immobiliengeschäft
Beeinflusst die Arbeitsumgebung unser Handeln? Laut einer Pressemitteilung des Satellitenkontrollzentrums ESOC in Darmstadt, arbeiten deren Mitarbeiter bereits überwiegend im Homeoffice. Wer bis dahin die Vorstellung hatte, dass Tätigkeiten dieser Art ausschließlich in einem abgedunkelten Kontrollraum stattfinden und die dort arbeitenden Mathematiker, Physiker und Astronomen – platziert vor einem überdimensionierten Bildschirm – sich mehrsprachig Positionsänderungen und Zahlen zurufen, wird nun eines Besseren belehrt: Technisch und organisatorisch ist es möglich, mission control von jedem Küchentisch aus betreiben zu können. Die Vorteile des mobilen Arbeitens liegen – auch aus nachhaltigen Aspekten – auf der Hand. Doch wird hierbei vernachlässigt, dass eine Arbeitsstätte, in die man sich allmorgendlich begibt, auch ein sozialer Raum ist, mit organisatorischen und hierarchischen Strukturen, formellen und informellen Kontakten, die das eigene Handeln und die zu treffenden Entscheidungen abfedern. Dies virtuell abzubilden, stellt eine neue arbeitsorganisatorische Herausforderung dar. An die damit verbundene Frage: Wie wollen wir zukünftig arbeiten? schließt sich die Frage: Wie wollen wir zukünftig leben? Und dies hat Auswirkungen auf den Immobilienkauf. Ist unter den Aspekten mobilen Arbeitens heute ein schnelles Internet vor Ort entscheidend für die Kaufentscheidung, kann es morgen die Anbindung an eine gut funktionierende Infrastruktur sein. Der Wandel in der Gesellschaft wird – wie in vielen Bereichen – auch in diesem Geschäftsfeld Beachtung finden müssen.