Thema des Monats: General- und Vertreterversammlung

Tauchen Sie gelegentlich ab? In diesem Fall ist nicht der Sprung ins kühle Nass gemeint, sondern die eher passive Teilnahme an virtuellen Konferenzen. Wäre es in einer Präsenzveranstaltung unmöglich gewesen, schnell noch ein Telefonat zu erledigen, die Mails zu checken oder eine angefangene Arbeit zu beenden, bietet ein virtuelles Meeting – bei abgeschaltetem Video und Mikrofon! – eine Fülle von Beschäftigungsalternativen. Der Organisatorin/dem Organisator eines virtuellen Meetings bleibt nur die Ansprache von bildhaften Stellvertretern. Zwischenrufe, Handzeichen, spontane Reaktionen und Rückversicherungen im Team können – wenn überhaupt – technisch bedingt nur zeitverzögert beachtet bzw. vorgenommen werden. Die Folge dieser physischen Resonanzlosigkeit und derzeit noch schleppenden Reaktionen im Hinblick auf das Herbeiführen eines Ergebnisses ist darum häufig eines: kollektives Schweigen. Ein Positionspapier des Roman Herzog Instituts e.V. zum Thema Die Zukunft der Arbeit behandelt u.a. die Problematik der Führungsmöglichkeiten bei virtuellen Veranstaltungen und zeigt Lösungsvorschläge dazu auf. Denn: Virtuelle Konferenzen sind – nicht nur in Pandemiezeiten – nicht mehr wegzudenken. Die Vereinbarkeit von Homeoffice und Büro, der wegfallende Zeit- und Organisationsaufwand für Dienstreisen sind – auch aus ökologischer Sicht – unschlagbare Vorteile virtueller Meetings. Und doch: Begrüßt des Öfteren ein Schild an der Eingangstür eines Cafés, einer Bar den Gast: „Hier kein WLAN – sprecht miteinander, stellt Euch vor, es ist 1993!“, so bleibt zu hoffen, dass in naher Zukunft und in Anlehnung daran Plakate wie diese auftauchen: „Heute Präsenzveranstaltung – diskutiert miteinander, stellt Euch vor, es ist 2019!“.