11. Juli 2025
KI und der digitale Euro: BaFinTech 2025

Bild: MyCreative – stock.adobe.com

Künstliche Intelligenz, Quantumcomputing und der digitale Euro prägen zunehmend Geschäftsmodelle und Regulierung in der Finanzbranche. Beim Branchentreffen BaFinTech 2025 in Berlin diskutierten Experten von Bundesbank und BaFin die Chancen und Risiken dieser Technologien für die Finanzindustrie und die Aufsicht.

Bei der BaFinTech 2025 in Berlin diskutierten Vertreter der Finanzaufsicht, der Bundesbank, der Industrie sowie der Wissenschaft über die Chancen und Risiken der digitalen Transformation in der Finanzbranche – und darüber, wie Regulierung Innovation und Stabilität in Einklang bringen kann.

Bundesbankvorstand Michael Theurer betonte, dass technologiegetriebene Geschäftsmodelle nicht nur neue Wachstumschancen eröffnen, sondern auch die Finanzstabilität riskieren. Diese Risiken hängen maßgeblich von der zugrundeliegenden Technologie ab.

Neben klassischen operationellen Risiken wie IT- und Reputationsrisiken rücken Abhängigkeiten von Drittanbietern – insbesondere von BigTechs – und geopolitische Risiken in den Fokus. Gleichzeitig bietet der Einsatz von KI neue Möglichkeiten zur Automatisierung von Prozessen und für ein verbessertes Kundenerlebnis. Theurer warnte jedoch davor, sich technologischen Entwicklungen zu verschließen: Auch das birgt Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche.

Regulierung im digitalen Zeitalter: Zwischen Innovation und Stabilität

Im Gespräch mit BaFin-Präsident Mark Branson wurde deutlich, dass die Finanzaufsicht auf die zunehmende Digitalisierung reagieren muss, insbesondere wenn durch Embedded Finance die Grenzen zwischen Finanz- und anderen Sektoren verschwimmen.

Bei aufgebrochenen Wertschöpfungsketten müssen die Verantwortlichkeiten klar geregelt bleiben. Die Regulierung müsse einen Spagat zwischen Innovationsförderung und Stabilität schaffen – mit einem Rahmen, der flexibel und technologieneutral ausgestaltet ist, um dynamische Entwicklungen nicht auszubremsen.

Digitalisierung des Zahlungsverkehrs und der digitale Euro

Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Bundesbank, hob die rasante Zunahme digitaler Zahlungen hervor. Trotz des Trends wird Bargeld in Deutschland weiterhin für die Hälfte aller Transaktionen genutzt. Die Digitalisierung stellt neue Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz.

Zentralbanken stehen vor der Aufgabe, einen stabilen und vertrauenswürdigen Rahmen für den digitalen Zahlungsverkehr zu schaffen. Der digitale Euro – sowohl als Retail- als auch als Wholesale-Variante – soll die Vorteile von Zentralbankgeld mit der Flexibilität digitaler Zahlungen verbinden und Europas wirtschaftliche Souveränität stärken. Besonders die Wholesale-CBDC, also die Abwicklung von DLT-basierten Transaktionen zwischen Geschäftsbanken in Zentralbankgeld, steht im Fokus der aktuellen Entwicklungen.

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Quantumcomputing: Neue Herausforderungen für die Cybersicherheit

Im Panel zu Quantumcomputing diskutierten Experten von BaFin, IBM, Bundesbank und Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, wie die neue Technologie bestehende Sicherheitsprotokolle herausfordert.

Einigkeit bestand darin, dass die Entwicklungen im Quantumcomputing kontinuierlich überwacht und Cybersicherheitsstrategien entsprechend angepasst werden müssen, um potenziellen Bedrohungen wirksam zu begegnen.

MiCAR 2.0 und internationale Regulierungsperspektiven

Die EU-Verordnung MiCAR zielt auf einen harmonisierten europäischen Regulierungsrahmen für Kryptowerte. Während Europa vorangeht, ziehen die USA und das Vereinigte Königreich mit eigenen Regulierungsentwürfen nach.

Die Konferenzteilnehmer diskutierten, welche Lehren Europa daraus ziehen kann und wie die EU auf die dynamischen Entwicklungen im Kryptomarkt reagieren sollte.

Digitales Geld für den Kapitalmarkt und Instant Payments

Ein weiteres zentrales Thema war die Einführung von Wholesale-CBDC für den Kapitalmarkt. Diskutiert wurden Vorteile, Herausforderungen und die politische Dimension für die digitale Kapitalmarktunion.

Die Implementierung von Instant Payments – also Überweisungen in Echtzeit – wurde als strategische Chance für Banken, Fintechs und Verbraucher bewertet. Die Mehrheit der Teilnehmer sieht Echtzeitzahlungen als neuen Standard der kommenden Jahre.

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