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10. Juni 2025
Die Generation Z ist faul: Stimmen die Vorurteile?
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Die Generation Z gilt bei vielen Älteren als faul und anspruchsvoll. Doch die Fakten zeigen: Junge Menschen arbeiten heute mehr denn je. Die Erwerbsquote in dieser Altersgruppe ist seit 2015 deutlich gestiegen – und das, obwohl immer mehr von ihnen studieren.

Buchtitel wie „Verzogen, verweichlicht, verletzt“ oder „Generation arbeitsunfähig“ zeigen das Bild, dass ältere Generationen von der Generation Z haben. Wenn diese Annahmen stimmen würden, müssten Menschen, die nach 1995 geboren wurden, deutlich weniger arbeiten.

Seit 2015 stieg die Erwerbsquote der 20- bis 24-Jährigen jedoch um mehr als sechs Prozentpunkte auf 75,9 Prozent. Das Zeigen Erhebungen des Statistischen Bundesamts. Die alternativ berechnete Erwerbsbeteiligung lag 2023 bei 79,5 Prozent – ein Plus von 4,9 Prozentpunkten seit 2015. Damit arbeiten heute mehr junge Menschen als noch vor knapp zehn Jahren, und das bei einer immer höheren Studierneigung. Die Erwerbsbeteiligung der 25- bis 64-jährigen stieg im gleichen Zeitraum nur um 2,5 bis 2,8 Prozentpunkte. Die Jüngeren holen also auf.

Teilzeit, Vollzeit und Nebenjobs: Wie arbeiten junge Menschen?

Auch das Vorurteil, die Generation Z beschränke sich vor allem auf Teilzeit, hält einer genauen Analyse nicht stand. Zwar ist die Teilzeitquote unter den 20- bis 24-Jährigen von 2015 bis 2023 von 20,4 auf 24,9 Prozent gestiegen.

Doch gleichzeitig nahm auch die Vollzeitbeschäftigung leicht zu, um 0,3 Prozentpunkte auf 47,1 Prozent. Insgesamt arbeiteten 72 Prozent der jungen Generation in Voll- oder Teilzeit – das ist ein Anstieg um 4,9 Prozentpunkte. Da die Teilzeitquote bei allen Erwerbstätigen seit vielen Jahren steigt, liegt der Anteil der Jüngeren, die in Teilzeit arbeiten, knapp unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.

Warum arbeiten mehr junge Menschen?

Die Gründe für die gestiegene Erwerbsbeteiligung sind vielfältig. Ein wichtiger Faktor: Mit der Bologna-Reform gibt es seit 2022 kürzere Studienzeiten. Eine Erklärung könnte also sein, dass Studierende nach dem Bachelor direkt mit der Arbeit starten, ohne einen Master dranzuhängen. Das erklärt aber nur einen Teil des Anstiegs. Denn der Großteil des Zuwachses entfällt auf Personen mit Abitur und ohne Berufsabschluss – also vor allem auf Studierende mit Nebenjobs.

Eine Sonderauswertung des Mikrozensus zeigt: Die Erwerbsquote unter Studierenden im Alter von 20 bis 24 Jahren ist zwischen 2015 und 2023 um 19,3 Prozentpunkte auf 56 Prozent gestiegen. Auch unter Nichtstudierenden stieg die Quote leicht, um 1,6 Prozentpunkte auf 85,9 Prozent.

Generation Z: Was bleibt vom Klischee?

Die Zahlen widerlegen das Klischee von der „Generation arbeitsunfähig“. Studien zeigen: Die jungen Leute wechseln heute nicht häufiger den Job als frühere Generationen. Auch die gewünschten Arbeitsstunden unterscheiden sich nicht wesentlich von denen der Älteren, wenn man den steigenden Anteil Studierender berücksichtigt.

Allerdings ist das Engagement in der Arbeit und die Bindung an den Arbeitgeber insgesamt gesunken. Doch dieser Trend begann schon vor Corona und betrifft alle Altersgruppen – bei den Jüngeren fiel er sogar etwas schwächer aus als im Durchschnitt. Auch Ergebnisse der Shell-Jugendstudie 2024 widerlegen die Klischees. Somit zeigt sich: Das Bild von der Arbeitsunwilligkeit der Generation Z ist falsch.

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Quelle: IAB-Forum

Autor: Ares Abasi

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